Kölner Stadt-Anzeiger: Katholisches Hilfswerk sieht Trump als Gefahr für den gesamten lateinamerikanischen Kontinent – „Perfide und destruktive Politik“

Köln. Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk
Adveniat warnt vor einer perfiden und destruktiven Politik des neuen
US-Präsidenten Donald Trump gegen den gesamten lateinamerikanischen
Subkontinent. „Ich sehe vieles zusammenbrechen, was in der
Entwicklungspartnerschaft über Jahre, auch mit unserer Hilfe,
aufgebaut worden ist“, sagte der scheidende
Adveniat-Hauptgeschäftsführer, Prälat Bernd Klaschka, dem „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag-Ausgabe). Bei allen Vorbehalten gegen die
USA hätten die Menschen in den Ländern Lateinamerikas die Hoffnung
auf sozialen Aufstieg und materiellen Wohlstand doch mit den USA
verbunden. „Damit ist es jetzt vorbei, weil Trump die USA abschottet
und Lateinamerika vom Handelspartner wieder zum Hinterhof
degradiert“, sagte Klaschka.

Die geplante Grenzmauer zu Mexiko markiere weltweit eine neue
Trennung zwischen den Ländern des Nordens und des Südens. „Es ist
eine kulturelle Mauer, die den lebendigen Austausch verhindert.
Übrigens auch zu Lasten der Menschen im Norden. Sie werden
abgeschnitten von der eigenen, bereichernden Vitalität des Südens.“
Es sei der „Gipfel der Doppelzüngigkeit“, dass Trump eines seiner
ersten Gespräche mit dem Mexikaner Carlos Slim geführt habe, einem
der reichsten Männer der Welt, und auf dessen Vermittlung hin einen
argentinischen Multimilliardär mit dem Bau der Mauer beauftragen
wollte. „Das reiche Lateinamerika als Vollstrecker und als Profiteur
einer Politik gegen das arme Lateinamerika. Perfider geht–s nicht.“
Der 1946 geborene Geistliche gibt Anfang März die Leitung des
Hilfswerks Adveniat nach mehr als 13-jähriger Tätigkeit ab.

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