Kölner Stadt-Anzeiger: Lauterbach kritisiert hohe Verwaltungskosten im Gesundheitssystem

Lauterbach kritisiert hohe Verwaltungskosten im
Gesundheitssystem

Köln – Die Verwaltungskosten im Bereich der Gesetzlichen
Krankenversicherung liegen nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperte
Karl Lauterbach weitaus höher als offiziell angegeben. Berechnungen
der Unternehmensberatung A. T. Kearney, denen zufolge 2010 fast ein
Viertel der GKV-Gesamtausgaben in Höhe von 176 Milliarden für die
Verwaltung aufgewendet wurde, bezeichnete Lauterbach im „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (Montags-Ausgabe) als „durchweg realistisch“.
Insbesondere die „wuchernden Dokumentationspflichten und das extrem
komplizierte ärztliche Abrechnungssystem verursachen erhebliche und
unnötige Ausgaben“, sagte Lauterbach. Die Selbstverwaltung der Kassen
und Ärzte habe sich auf diesem Gebiet nicht bewährt. Die Beteiligung
von 140 Krankenkassen und 15 Kassenärztlichen Vereinigungen unter der
Maßgabe von 16 Krankenhausgesetzen der Länder habe zu einer nicht
mehr handhabbaren Vertrags- und Regelungsdichte geführt. Zudem sei
das System von gegenseitigem Misstrauen der Akteure geprägt, das
„man durch überbordende Dokumentationspflichten zu kompensieren“
suche. Dabei räumte Lauterbach Versäumnisse auch seiner Partei ein:
„Wir haben uns zu lange von der Selbstverwaltung auf der Nase
rumtanzen lassen, anstatt den Bürokratieknoten zu durchschlagen“.
Dies sei durch die Einführung einer Bürgerversicherung mit einem
einheitlichen ärztlichen Abrechnungssystem in Euro und Cent sowie
geringeren Dokumentationspflichten aber nachholbar. Auf diese Weise
könnten jährlich Milliarden Euro eingespart werden.

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