Köln – SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die
von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (SPD) geplante
Bestrafung säumiger Zusatzbeitragszahler als „beispiellose
Unverschämtheit“ kritisiert. „Dafür, dass die Arbeitgeber künftig
nicht mehr an den Kostensteigerungen im Gesundheitswesen beteiligt
werden, zahlen sie nun den Judaslohn, indem sie als
Zwangsvollstrecker für Krankenkassen dienen“, sagte Lauterbach dem
„Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstags-Ausgabe). Ein solches Vorgehen sei
„eine Ohrfeige für jeden Arbeitnehmer“. Die Gewerkschaften seien
gefragt, Widerstand gegen die Pläne zu organisieren. Einem Vorentwurf
Röslers zufolge sollen die Krankenkassen künftig die Arbeitgeber
informieren, welche ihrer Belegschaftsmitglieder den Zusatzbeitrag
seit mindestens sechs Monaten nicht gezahlt haben. Die Arbeitgeber
sollen dann automatisch zwei Prozent des beitragspflichtigen
Einkommens einbehalten und den Kassen weiterleiten.
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de