Köln. Der Kölner Musiker Markus Reinhardt will mit
seiner Familie und Freunden in einem historischen Zigeunerwagen von
Auschwitz nach Köln fahren. Dies kündigte der Großneffe des
französischen Jazzgitarristen Django Reinhardt im Gespräch mit dem
„Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch-Ausgabe) an. In dem Wagen lebte
seine Familie, bevor sie in Arbeits- und Konzentrationslager
deportiert wurde. Sechs Verwandte Reinhardts wurden im
Konzentrationslager Auschwitz von den Nazis ermordet. „Wir gehen
diesen Weg, um den Opfern ihre Würde und ihren Stolz zurückzugeben
und um zu zeigen, dass die Nazis unser Selbstbewusstsein und die
Zigeuner-Kultur nicht vernichten konnten“, sagte Reinhardt. Auch eine
94-jährige Tante und ein 95-jähriger Onkel, die Auschwitz wie
Reinhardts Vater überlebten, sollen auf Stationen der fünf- bis
sechswöchigen Reise dabei sein. Der Geigenspieler spricht bewusst von
„Zigeunern“ statt von Sinti und Roma: „Das finde ich politisch
überkorrekt“, sagte er. Das Wort sei im Nationalsozialismus
lediglich negativ besetzt worden. Während der Fahrt mit dem
historischen Wagen entlang der Route, die sein Vater mit seinen
Verwandten von Auschwitz nach Köln gingen, plant Reinhardt
Ausstellungen, Konzerte, Filme und Diskussionen.
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