Köln. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hält
den Ausstieg aus der Atomenergie wirtschaftlich für vorteilhaft und
hat damit parteiinterne Kritik an negativen ökonomischen Folgen
zurückgewiesen. „Der Kurs ist klar“, sagte er dem „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (Dienstag-Ausgabe). „Wir wollen schneller aus der
Kernenergie raus. Und wir werden beweisen, dass das wirtschaftlich
sogar zu unserem Vorteil ist.“ Der Umstieg bedeute mehr Effizienz und
damit Kostenersparnis. Auch entstünden neue Arbeitsplätze; schon
momentan seien 370000 Menschen im Bereich erneuerbare Energien tätig.
Zwar räumte der Umweltminister ein: „Das ist nicht zum Nulltarif zu
haben.“ Überdies wisse er um die Bedeutung günstiger Strompreise für
Industrie und Verbraucher. „Der Strompreis hat auch eine soziale
Dimension. Das werden wir beachten.“ Der Ausstieg werde „kein
Spaziergang“. Er fügte jedoch hinzu: „Die Anstrengung wird sich
lohnen. Davon bin ich überzeugt. Nach der Investition folgt die
Rendite. Wir werden ein wettbewerbsfähiges Industrieland bleiben.“
Zuvor hatten Wirtschafts- und Finanzexperten der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion Zweifel am Sechs-Punkte-Plan von Röttgen
und Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) geäußert. Dieser
sieht unter anderem mehr Investitionen in erneuerbare Energien vor.
In den Sitzungen von Präsidium und Vorstand der CDU hatte es am
Montag kontroverse Debatten zu dem Thema gegeben, in denen sich neben
Unionsfraktionschef Volker Kauder auch Bundesfinanzminister Wolfgang
Schäuble skeptisch zu dem Plan äußerten.
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