Kölner Stadt-Anzeiger: RWE-Chef hält Kündigungen infolge des Konzernumbaus für möglich – Terium will keine Kompromisse im Aufsichtsrat machen

Die geplante Aufspaltung des RWE-Konzerns in zwei
Großbereiche könnte zu Kündigungen führen. In der alten RWE AG mit
den Gas-, Kohle- und Atomkraftwerken sowie dem Energie-Großhandel
würden Stellen vor allem in Kraftwerken wegfallen, sagte Konzern-Chef
Peter Terium dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag-Ausgabe). Dafür
sollen in der neuen Tochter mit Netz- und Vertriebsgeschäft sowie
erneuerbarer Stromerzeugung Jobs entstehen. Die Verschiebungen
zwischen den Bereichen sollten „so sozialverträglich wie möglich
erfolgen“, so Terium. „Ausschließen kann man aber nichts – dazu sind
die Änderungen zu weitreichend.“

Das Konzept zur Aufspaltung wird am Freitag im Aufsichtsrat von
RWE debattiert. Terium lehnt eine Vermengung mit Themen wie
Dividendenzahlungen oder Beschäftigungsgarantien ab: „Die Dividende
steht nicht auf der Tagesordnung“, sagte er der Zeitung. Mit solchen
Perspektiven könnte er theoretisch die kommunalen Aktionäre des
Konzerns und die Arbeitnehmerseite zur Zustimmung locken. „Ich finde
es nicht gut, eine neue Strategie mit Dingen zu verbinden, die damit
nichts zu tun haben“, sagte er aber. „Das habe ich bisher nie getan,
und ich habe keinen Grund, diese Gewohnheit zu ändern.“

Die Belastung durch die Rückstellungen für Atom und Kohle sieht er
durch die neue Aufstellung besser gesichert. „Damit verbessert sich
die Qualität der Haftungsmasse.“ Insgesamt lägen die
Rückstellungs-Verpflichtungen des Konzerns bei 13 Milliarden Euro. Zu
den Wachstumszielen sagte er, das Ergebnis der gesamten neuen Tochter
solle im einstelligen Prozentbereich pro Jahr liegen. Bei den
erneuerbaren Energien könne das Ergebnis im Schnitt im zweistelligen
Prozentbereich zulegen.

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 3149