Kölner Stadt-Anzeiger: Schwarz-Schilling: Alle EU-Staaten müssen Kosovo anerkennen, um Gewalt zu beenden

Der frühere Hohe Repräsentant für Bosnien und
Herzegowina, Christian Schwarz-Schilling (CDU), sieht nur dann eine
Lösung für die Konflikte im und um das Kosovo, wenn alle 27
EU-Staaten es als Staat anerkennen. „Europa spricht keine klare
Sprache, weil fünf von 27 EU-Staaten das Kosovo nicht anerkennen“,
sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag-Ausgabe). „Dadurch kann
sich das Kosovo gegenüber Serbien kaum durchsetzen. Stattdessen
klopft man den Serben auf die Schulter, weil sie Kriegsverbrecher
ausliefern, für deren Auslieferung es allerhöchste Zeit war. Serbien
muss das Kosovo anerkennen, wenn es in die Europäische Union will.“
Schwarz-Schilling fügte hinzu: „Wenn Europa eine klare Sprache
spricht, dann ist eine entsprechende Konsequenz Serbiens zu erwarten.
Wenn es das nicht tut, dann ist Europa selber schuld, wenn es im
Kosovo jetzt wieder zu Auseinandersetzungen kommt – bis hin zu
Schießereien.“ Mit weiteren Truppenreduzierungen solle man jedenfalls
„sehr vorsichtig sein. Nur wenn man die politischen Entscheidungen
trifft, besteht die Chance, dass das Militär entsprechend reduziert
wird. Aber nur dann.“

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