Köln. Thüringens SPD-Landesvorsitzender Andreas
Bausewein sieht in der in der vorigen Woche veröffentlichten Umfrage,
die seine Partei vier Monate nach Bildung der rot-rot-grünen
Koalition bei nur noch elf Prozent taxiert, keinen Grund zur Sorge.
„Man kann das ja positiv sehen und sagen: Die Talfahrt ist gestoppt“,
sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag-Ausgabe). „Denn es sind
das zweite Mal in Folge elf Prozent. Und Rot-Rot-Grün hat eine
stabile Mehrheit.“ Es handele sich um eine Momentaufnahme zu Beginn
der Wahlperiode, fügte der Erfurter Oberbürgermeister hinzu. Und im
Ganzen laufe es relativ reibungslos. Manche hätten vor der
Regierungsübernahme den Untergang des Abendlandes prophezeit. Der sei
nicht eingetreten. Ohnehin komme es nicht auf Umfragen an, sondern
auf Wahlen. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag, Mike
Mohring, erklärte hingegen, die Werte der SPD zeigten, dass die
Wähler „das linke Original immer der sozialdemokratischen Kopie
vorziehen“. Der Umfrage zufolge haben Linke, SPD und Grüne zwar eine
Mehrheit von 46 Prozent gegenüber 45 Prozent für CDU und AfD.
Allerdings bleibt die Linke stabil bei 28 Prozent, die Grünen legen
sogar um einen Punkt auf sieben Prozent zu. Die SPD hingegen verliert
gemessen an ihrem Wahlergebnis von 12,4 Prozent noch einmal 1,4
Prozentpunkte. Von Anfang an hatte es Warnungen gegeben, die
Sozialdemokraten würden sich gegenüber einem linken
Ministerpräsidenten mit sozialdemokratischem Profil wie Bodo Ramelow
nicht behaupten.
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