Der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs, hat vor dem heutigen
Spanien-Besuch von Bundes-kanzlerin Angela Merkel (CDU) angeregt,
statt um Zuwanderer aus nicht-europäischen Ländern um Zuwanderer aus
wirtschaftlich schwachen EU-Staaten wie Spanien zu werben. „Wir
werden viele junge Leute brauchen“, sagte er dem „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag-Ausgabe). „Und ich kann mir ganz gut
vorstellen, dass wir in diesen Ländern Anwerbeaktionen starten.“ 2015
gebe es in Deutschland schon 150000 Auszubildende weniger als heute.
Das sei eine alarmierende Zahl, so Fuchs. Spanien oder Portugal
hätten ihrerseits ein Problem, weil sie jungen Leuten keine Jobs
anbieten könnten. „Es ist ein Stück gelebte europäische Solidarität,
wenn wir sie unterbringen. Wir schlagen dabei zwei Fliegen mit einer
Klappe. Diese jungen Leute haben eine Zukunftsperspektive. Und wir
lösen unser Problem.“ Die demografische Entwicklung könne niemand
wegdiskutieren, betonte der CDU-Politiker. „Es wird irgendwann eine
Notwendigkeit sein, im Ausland wieder Leute anzuwerben.“ Merkel will
das Thema in Madrid ansprechen. 2010 waren lediglich 34200 Spanier in
Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das Interesse
junger Spanier an Jobs im Ausland dürfte künftig aber deutlich
wachsen. Infolge der Wirtschaftskrise in dem Land ist die
Jugendarbeits-losenquote auf 43 Prozent emporgeschnellt. Mitte der
sechziger Jahre gab es 165000 spanische „Gastarbeiter“ in
Deutschland.
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de