Erdogan versucht, die Europäer wachzurütteln. Das kann man ihm
angesichts der Geht-mich-nichts-an-Haltung Europas in den ersten Jahren des
Syrien-Krieges nicht verdenken. In Libyen hat Europa ähnlich versagt. Zuerst
wirkten viele EU-Staaten am Gaddafi-Sturz mit, dann überließen sie das Land
seinem Schicksal und wachten erst auf, als die ersten Flüchtlingsboote kamen. Im
Konflikt zwischen der Einheitsregierung und dem Rebellengeneral Haftar bekamen
sich anschließend Italien und Frankreich in die Haare. Kein Wunder, dass Europa
in Libyen ins Hintertreffen geraten ist. Russland und Türkei können mit ihrem
Engagement nur deshalb Druck auf die EU machen, weil die Europäer das zulassen.
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