Kretschmer/Rupprecht: Betriebe müssen auch Türken und Araber ausbilden

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat
festgestellt, dass die Ausbildungschancen junger Menschen je nach
Herkunftsland stark differieren. Hierzu erklären der stellvertretende
Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael
Kretschmer, und der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Albert
Rupprecht:

Wer ganze Bevölkerungsgruppen ausspart, darf nicht über Mangel an
geeigneten Bewerbern klagen. Fast 30.000 Ausbildungsplätze blieben
zuletzt frei. Das sind 30.000 Fachkräfte, die uns schon in Kürze
fehlen werden.

Gleichzeitig haben es junge Türken und Araber besonders schwer, in
Ausbildung zu kommen. Selbst mit Realschulabschluss oder Abitur ist
die Einmündungsquote in eine betriebliche Ausbildung für sie nur halb
so hoch wie für Süd- oder Osteuropäer. Das ist ein fatales Signal.
Wenn selbst türkische Jugendliche mit mittleren Abschlüssen und
ordentlichen Noten keine Chance bekommen, können wir nicht erwarten,
dass sich ihre jüngeren Geschwister in der Schule noch anstrengen!

Nun sind die Betriebe gefordert. Sie können nur gewinnen. Nichts
ist integrativer als eine duale Ausbildung. Und mit unbesetzten
Lehrstellen lässt sich der Fachkräftemangel nicht lösen.

Hintergrund:

Von den im Ausbildungsjahr bei der Bundesagentur für Arbeit als
ausbildungssuchend gemeldeten Bewerbern mündeten insgesamt nur 20,1
Prozent der Jugendlichen mit türkischem oder arabischem
Migrationshintergrund in eine betriebliche Ausbildung. Dabei machte
es keinen Unterschied, ob sie über einen Haupt- oder
Realschulabschluss verfügten (19,7 bzw. 19,8 Prozent). Selbst für
Abiturienten lag die Einmündungsquote nur bei 26,4 Prozent. Offenbar
nutzten auch die Noten in Deutsch und Mathematik wenig. Immerhin 60,5
Prozent der jungen Türken und Araber hatten zuletzt in Deutsch
mindestens die Note „befriedigend“ erreicht, im Mathematik erreichten
mindestens diese Note immerhin noch 55,8 Prozent. Zwar versandten nur
etwa drei Viertel schriftliche Bewerbungen (Gesamtdurchschnitt 81
Prozent). Wenn sie sich aber schriftlich bewarben, taten sie das
deutlich häufiger als ihre deutschen, süd- und osteuropäischen
Mitbewerber (52,9 Bewerbungen im Schnitt, insgesamt 38,6 Bewerbungen
im Schnitt).

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