Wenn Stina Beyer aus Berlin die Palette in die Hand nimmt, scheint ihre Seele den Pinsel zu führen. Stürmisch, kraftvoll streicht sie knallbunte Ölfarben auf Körper, so, als ob sie mitten in ihre eigene Stimmung hineinplatzt
Stina Beyer ist Expressionistin, eine Malerin, die ihre unterbewussten Gedanken und Emotionen mit ausdrucksstarken Farben und perspektivischen Verzerrungen darstellt. Ihre Grundlage sind keine Leinwände. Stina Beyer bemalt Schaufensterpuppen.
Schon als Kind hat Stina gerne gemalt, hat Freunde, Bekannte und Verwandte mit ihren Bildern erfreut. Sie wird Kunst-Lehrerin, arbeitet fast 20 Jahre an Grundschulen. Nach dem Unterricht bemalt sie riesige Wandflächen mit fröhlichen Motiven. Es macht ihr Spaß. Trotzdem drängt sie ihre Lust an der eigenen Kunst in den Hintergrund. „Ich bin Perfektionistin, wollte als Lehrerin mich um jedes Kind kümmern.“ Sie schuftet, beutet ihren Körper skrupellos aus, wird schließlich schwer krank.
Die Krankheit löst einen radikalen Bruch Stinas mit ihrem bisherigen Leben aus. „Ich löste mich von meinen Lebensmustern und -zwängen, forschte in meinem tiefsten Inneren nach mir selbst.“ Stina entdeckt, dass sie fröhlich, lebensfroh, selbstbestimmt ist. Und das sie am liebsten malt. Eines Tages entdeckt sie zufällig eine Schaufensterpuppe. Sie holt ihre Ölfarben hervor, zieht die Puppe mit dem Pinsel an. Die ersten Puppen tragen aufregende Dessous. Doch schon bald lässt Stina dem Pinsel freien Lauf, drückt ihre Gefühle, Empfindungen aus. So entstehen Socolata, Mare und Scriptum – Schaufensterpuppen als Kunstobjekt.
Die bemalten Puppen gibt es auf KLICK-Germany: http://www.klick-germany.de/firmen-branchen/buch-kunst/kunst-in-anima/