Nach Ansicht von Oskar Lafontaine, dem ehemaligen
Vorsitzenden der SPD sowie der Linken, sind Freundschaften über
Parteigrenzen hinweg eher möglich als unter den Mitgliedern derselben
Partei. „Innerhalb einer Partei sind die Auseinandersetzungen oft
stärker und auch personalisierter als außerhalb“, sagte Lafontaine in
einem gemeinsamen Gespräch mit FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle der
Wochenzeitung DIE ZEIT. Es gehe um politische
Richtungsentscheidungen, um Ämterrivalitäten, um Macht. Das gelte für
alle Parteien. „Rivalitäten zwischen den Parteien entscheidet der
Wähler – aber Rivalitäten innerhalb von Parteien entscheiden die
Rivalen selbst“, so Lafontaine weiter. Dadurch entstünden manchmal
Verletzungen, die nicht mehr heilten. „Das kann man nicht leugnen,
das ist so.“
Brüderle berichtete, wie sein Duz-Freund Lafontaine ihm beistand,
als er, vor etwa eineinhalb Jahren eine „schwierige Situation“ als
Wirtschaftsminister durchlebte. Lafontaine sei unter den ersten
gewesen, die sich bei ihm gemeldet hätten. Er habe ihm gesagt, er
solle weiterkämpfen, weitermachen, sich nicht rausdrängen lassen,
soll den Kopf oben behalten. „Das war eine unheimlich nette Geste,
über die ich mich sehr gefreut habe“, sagte Brüderle. „Oskar
Lafontaine hätte es nicht machen müssen, aber er hat es gemacht“. Es
habe mit dem Menschen nichts zu tun, wo man sich politisch einordne.
„Und Sie sehen: Der Kopf ist noch oben“, sagte Brüderle
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