Sozialpolitische Fachtagung des Städte- und Gemeindebundes NRW in Münster
Düsseldorf, 22.04.2010
Die Behindertenbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
„In unseren Städten und Gemeinden gibt es mittlerweile 163 Behindertenbeauftragte. Damit hat sich die Zahl der Beauftragten und Koordinatoren für die Belange der Menschen mit Behinderung in unseren Städten und Kreisen seit 2004 vervierfacht. Darüber freue ich mich. Ich habe mich in den letzten Jahren immer wieder dafür stark gemacht, dass die Zahlen steigen. In 65 nordrhein-westfälischen Kommunen wirken darüber hinaus Vertreter der Behindertenselbsthilfe, der Ratsfraktionen und der Verwaltung eng in Beiräten zusammen, um die Belange der Menschen mit Behinderung vor Ort zu beraten. Diese großartige Entwicklung spiegelt den steigenden politischen Stellenwert der kommunalen Behindertenpolitik wider. Die Menschen fühlen sich wohl, wenn die sich ernst und angenommen fühlen“, hob die nordrhein-westfälische Landesbehindertenbeauftragte Angelika Gemkow heute (22. April 2010) in ihrer Rede aus Anlass einer sozialpolitischen Fachtagung des Städte- und Gemeindebundes NRW vor Sozialdezernentinnen und Amtsleitern in Münster hervor. „Immer mehr Kommunen erkennen den Beitrag, den Behindertenbeauftragte und Behindertenbeiräte zur Integration behinderter Menschen vor Ort leisten können“, so Gemkow weiter.
Behindertenbeauftragte und ?beiräte in den Kommunen sind wichtige Mittler zwischen Menschen mit Behinderungen und den kommunalen Behörden und Einrichtungen. Sie tragen dazu bei, dass die Interessen behinderter Menschen frühzeitig in alle Entscheidungsprozesse einfließen. Das Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE) der Universität Siegen hatte im Jahr 2004 erhoben, welche Formen der Interessenvertretung von Menschen mit Behinderungen es in NRW gibt. Danach gab es 2004 in NRW lediglich 40 Behindertenbeauftragte.
„Politische Mitwirkung vor Ort schärft den Blick für das Ganze. Kompetente Impulse und Vorschläge bringen im Ergebnis mehr Lebensqualität für die Menschen und sparen sogar noch Geld“, betonte Gemkow. „Kommunen, die einen Behindertenbeauftragten bestellt haben oder in denen es einen Behindertenbeirat gibt, stellen schnell fest, dass die Betroffenen und ihre Vertreter oft die besten und einfachsten Lösungen zum Abbau von Barrieren parat haben. Es ist klüger und bürgerfreundlicher, schon bei der Planung an die Belange von behinderten Menschen zu denken. Die nachträgliche Herstellung von Barrierefreiheit ist oft mit viel Ärger und hohen Kosten verbunden“.
Trotz aller Erfolge gebe es aber noch viele weiße Flecken auf der Landkarte von NRW. Gemkow betonte: „Wir müssen das Recht behinderter Menschen auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ernst nehmen und ihre Kompetenzen nutzen. Darum werbe ich mit Nachdruck für noch mehr kommunale Behindertenbeauftragte und Behindertenbeiräte.“
Eine Liste der Behindertenbeauftragten und Behindertenbeiräte in Nordrhein-Westfalen finden Sie im Internet unter www.lbb.nrw.de
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