Lange/Wichtel: Sicherheit hat im Luftverkehr oberste Priorität

Abschlussbericht der Taskforce ist wichtiger
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In der Sitzung des Ausschusses für Verkehr und digitale
Infrastruktur am heutigen Mittwoch wurde der Abschlussbericht der
Taskforce Airline Safety, die nach dem Absturz einer
Germanwings-Maschine am 24. März 2015 in den französischen Alpen
eingerichtet wurde, vorgestellt. Hierzu erklären der Sprecher für
Verkehr und digitale Infrastruktur der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Ulrich Lange, sowie der zuständige Berichterstatter Peter Wichtel:

„Die Taskforce, die Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt
unmittelbar nach dem tragischen Absturz der Germanwings-Maschine im
Frühjahr letzten Jahres unter dem Dach des Bundesverbands der
Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) eingesetzt hatte, hat
untersucht, an welchen Stellen die hohe Sicherheitsarchitektur im
Luftverkehr weiter optimiert werden kann. Sie hat sich mit zwei
zentralen Fragen beschäftigt: Muss es Veränderungen bei den
Cockpittüren geben und kann die Überprüfung der Flugtauglichkeit
verbessert werden?

Der Abschlussbericht der Taskforce macht deutlich, dass
kurzfristig keine Änderungen an den Cockpittüren vorzunehmen sind.
Langfristig sollte man aber über bauliche Optionen diskutieren, wie
z.B. Toiletten in den geschützten Bereich zu integrieren. Das halten
wir für sinnvoll.

Das Themenfeld „Tauglichkeit“ ist sehr komplex und erfordert
kontinuierliche Überprüfung. Dabei darf das Vertrauen zwischen
Fliegerarzt und Pilot, das letztlich Basis für die Sicherheit im
Flugbetrieb ist, nicht gefährdet werden. Die bestehenden
Anlaufstellen für die Crews haben sich bewährt. Wir sollten sie
weiter stärken. Hier müssen auch Regelungen auf europäischer Ebene
geschaffen werden, um solche Anlaufstellen verbindlich zu machen.

Zufallskontrollen auf den Konsum von Medikamenten, Drogen oder
Alkohol, wie sie beispielsweise in den USA durchgeführt werden,
können eine wirksame und abschreckende Maßnahme sein. Hier prüfen wir
sehr sorgfältig, ob wir den gesetzlichen Rahmen modifizieren. Klar
ist, dass wirkungsvolle Änderungen nur im europäischen Rahmen möglich
sind. Daher ist es richtig, dass die Taskforce ihre Ergebnisse auch
in die Beratungen auf europäischer und internationaler Ebene
einbringt.

Insgesamt ist die Sicherheit im Flugbetrieb bereits heute sehr
hoch. Das hat auch der Abschlussbericht der Taskforce gezeigt.
Dennoch überprüfen wir kontinuierlich, ob es Möglichkeiten zur
weiteren Verbesserung gibt. Schließlich hat die Sicherheit der
Passagiere und Crews höchste Priorität. Die Arbeit der Taskforce hat
einen wichtigen Beitrag hierzu geleistet. Es wurden zentrale
Fragestellungen, die sich nach dem Absturz gestellt haben, von einem
Expertengremium, das ein Höchstmaß an Know-How im Bereich
Luftverkehrssicherheit vereinigt, aufgegriffen und gründlich und
sachgerecht untersucht.“

Hintergrund:

Die Taskforce wurde von Bundesminister Alexander Dobrindt ins
Leben gerufen und arbeitete vertraulich und nicht-öffentlich.
Mitglieder der Taskforce unter Vorsitz des Bundesverbands der
Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) waren Fluggesellschaften sowie
die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) und der
Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF), das
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), das
Luftfahrt-Bundesamt (LBA) und das Luftfahrtamt der Bundeswehr
(LufABw), die Vereinigung Cockpit (VC) und die Unabhängige
Flugbegleiter Organisation UFO, Flugmediziner sowie psychologische
und psychiatrische Sachverständige, Hersteller und die Deutsche
Flugsicherung (DFS).

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