Langes Warten auf einen Facharzttermin – Linke kritisiert Bevorzugung von Privatpatienten

Rund zwei Drittel der Krankenversicherten in
Deutschland bekamen nach einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ (Sonnabend) im
vergangenen Jahr innerhalb von drei Wochen einen Termin beim Haus- oder
Facharzt, etwa ein Drittel davon sogar sofort oder innerhalb eines Tages. Das
Blatt beruft sich dabei auf aktuelle Angaben der Bundesregierung, die die Linke
abgefragt hatte.

Das Problem sind demnach allerdings die längeren Wartezeiten auf einen Termin
beim Facharzt. Fast jeder dritte Versicherte (30 Prozent) kam im vergangenen
Jahr erst nach mehr als drei Wochen bei einem Fachmediziner zum Zuge. Auf einen
Termin beim Hausarzt mussten dagegen nur vier Prozent der Versicherten länger
als drei Wochen warten. Das Bundesgesundheitsministerium hatte dafür eine
aktuelle Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV)
unter rund 6000 gesetzlich und privat Versicherten ausgewertet. Demnach habe
sich die Verteilung der Wartezeiten „in den letzten fünf Jahren nicht wesentlich
geändert“, so die Einschätzung der Regierung.

„Für viel Patienten sind lange Wartezeiten auf Facharzttermine seit langem die
Normalität und gehen einher mit Frustration“, kritisierte die Sozialexpertin der
Linken, Sabine Zimmermann. So müsse vor allem „die Bevorzugung von
Privatpatienten bei der Terminvergabe beendet werden“, forderte Zimmermann. Dazu
verwies sie ebenfalls auf aktuelle Daten der KBV, wonach etwa jeder sechste
gesetzlich Versicherte länger als drei Wochen auf einen Arzttermin warten müsse.
Unter den Privatversicherten sei es nur jeder achte.

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