Brandenburg ist erfolgreich in der
Auseinandersetzung mit rechtsradikalem Denken. Eine wesentliche
Ursache dafür ist eine spürbar erstarkte Zivilgesellschaft, die es
nicht klaglos hinnimmt, wenn Neonazis im Ort marschieren oder auf dem
Markt ihren Tapeziertisch mit Propagandamaterial aufklappen. Um so
ärgerlicher und letztendlich gefährlich sind Zwischenfälle wie in
Finsterwalde. Linksradikale, die den Protest gegen Rechtsextremisten
nur zum Anlass nehmen, ihre Aggressionen auszuleben, schaden dem
Bemühen vieler Bürger, den braunen Sumpf trockenzulegen. Ebenso
schädlich ist es, die Polizei zum Feind zu erklären, weil sie
genehmigte Demonstrationen von Rechtsradikalen absichern. Das ist
ihre Pflicht. Sie müssen geltendes Recht durchsetzen, unabhängig
davon ob sie es in jedem Punkt für gut und richtig halten. Ihnen
deshalb Sympathie für Neonazis zu unterstellen, ist unverschämt. Und
mit selbst gebauten Sprengsätzen bekämpft man keinen
Rechtsextremismus, sondern gefährdet Menschen. Die Zivilgesellschaft
braucht jeden demokratisch gesinnten Bürger, ob alt oder jung, ob
leidenschaftlich oder eher bedächtig. Was sie nicht braucht, ist
Gewalt. Auch der beste Zweck heiligt nicht die Randale.
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