Angst ist ein schlechter Berater. Sie triumphiert
immer dann, wenn es tatsächlich oder scheinbar um die Existenz geht.
Beispiel: Auf die Lausitz rollt eine Grippewelle zu, und die Warnung
der UN-Gesundheitsorganisation vor dem Zika-Virus ist auch nicht
gerade geeignet, sich wohler in seiner Haut zu fühlen. Natürlich wäre
es grundverkehrt, die Augen davor zu verschließen, denn es gibt ja
Wege, sich zu schützen. Was aber, wenn da jemand ist, der sich aus
Angst vor den Viren nicht mehr vor die Tür traut und alle Kontakte
mit seiner Umwelt abbricht? Wenn Prävention in irrationale Panik
umschlägt? Eine Frage, die sich nicht nur bei Gesundheitsthemen
stellt. Um sich Klarheit zu verschaffen, hilft mitunter ein Test, ein
Gedankenexperiment. Beispiel: Politische Scharfmacher schwören
Risiken herbei, die die Erschießung von Flüchtlingen an der Grenze
plausibel machen sollen. Die Testfrage lautet: Wie wahrscheinlich ist
es, dass mir an einer Grenze ein „gewalttätiger Mob“ gegenübersteht,
von dem eine „Gefahr für Leib und Leben ausgeht“? (Zitat
AfD-Politiker Stefan Möller) Wer diese Fragen mit „verschwindend
gering“ beantwortet, darf das düstere Bild ins Reich des Irrsinns
verbannen und kann sich wieder seinem wirklichen Leben zuwenden.
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