Die Forderung sorgt in nachrichtenarmen Zeiten
immer wieder für Schlagzeilen: Wer ungesund lebt, der soll auch
höhere Krankenkassenbeiträge entrichten. Diesmal hat sich ein
CDU-Hinterbänkler des Themas angenommen. Er verlangt, die
Übergewichtigen stärker zu schröpfen. Genauere Modalitäten verrät er
nicht. Trotzdem wäre es zu einfach, das Thema nur als Sumpfblüte im
Sommerloch abzutun. Zweifellos verursacht eine falsche Ernährung
gesundheitliche Folgeschäden, die die Versichertengemeinschaft teuer
zu stehen kommen. Einige Krankenkassen haben darauf regiert, indem
sie Bonusprogramme für eine gesundheitsbewusste Lebensweise anbieten.
Das allein ist allerdings zu wenig. Die Weichen für eine gesunde
Einstellung zum eigenen Köper werden schon im Kindesalter gestellt.
Also muss Aufklärung in der Kita beginnen. Gesundheitskampagnen in
Betrieben sind ein weiterer Baustein. Von den milliardenschweren
Gesundheitsausgaben entfallen nach Angaben von Experten gerade vier
Prozent auf Vorbeuge-Maßnahmen. Ein Präventionsgesetz lässt trotz
mehrfacher Anläufe weiter auf sich warten. Hier muss Politik noch
dicke Bretter bohren. Das allerdings ist weniger
schlagzeilenträchtig, als Dicke zu höheren Kassenbeiträgen verdonnern
zu wollen.
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