Der Held der Geschichte ist Bernie Sanders. Wie
gelassen und würdevoll er auf die E-Mail-Affäre reagiert, nötigt
schon deshalb Respekt ab, weil es sich so deutlich abhebt vom
giftigen Ton, mit dem die Wahlkämpfer des Jahres 2016 in die Endrunde
ziehen. Sanders könnte die Enthüllungen nutzen, um in letzter
Sekunde zur Rebellion gegen seine vom Parteimanagement regelwidrig
bevorzugte Parteifreundin Hillary Clinton aufzurufen. Er könnte einen
Aufstand anzetteln, sein Ego streicheln. Stattdessen sagt er, dass
jetzt nur noch nur eines zählt: Donald Trump an den Wahlurnen zu
besiegen. Die Würde des Bernie Sanders steht nicht nur in auffälligem
Kontrast zu Trumps populistischen Tiraden, sie unterscheidet sich
auch markant von dem, was Clintons Kampagnenteam aus der Geschichte
zu machen versucht. Nur sollte, wer sich aus dem Fenster lehnt, auch
Beweise vorlegen. Der Versachlichung einer beispiellos polemischen
Kampagne wäre damit allemal gedient.
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