Lausitzer Rundschau: Erfolg mit vielen Vätern Zum starken Wachstum der deutschen Wirtschaft

Es ist noch nicht lange her, da trug Deutschland
die rote Laterne beim Wirtschaftswachstum in Europa. Jetzt ragt
Deutschland mit überraschend starken Konjunkturdaten heraus.
Natürlich war das Wachstum in diesem Jahr nur so stark, weil der
Einbruch im vorigen Jahr mit fast fünf Prozent auch außerordentlich
groß war. Das soll den aktuellen Erfolg aber nicht mindern. Er wurde
möglich, weil die deutsche Maschinen-, Auto-, Elektro- und
Chemieindustrie sehr gute Geschäftsbeziehungen ins Ausland hat. Und
daran haben viele Anteil: Die Unternehmer, die die Märkte etwa in
China früh erschlossen haben. Die Ingenieure, die offenkundig gute
Produkte entwarfen. Und die Arbeiter, die zweifach zum Erfolg
beitrugen: mit Geschick in der Produktion und mit alles in allem
moderaten Lohnabschlüssen. Über all das darf man sich freuen. Der
Erfolg ist übrigens auch im Interesse unserer Handelspartner in
Europa und weltweit. Denn aus jedem Euro, den Deutschland im Export
einnimmt, fließen 45 Cent in den Import – von Zulieferungen aus dem
Ausland. Eine Exportnation muss also kein schlechtes Gewissen ob
ihres Erfolges haben. Aber Selbstbesinnung kann nicht schaden: Allein
vom Export zu leben, ist aus eigenem Interesse nicht erstrebenswert.
Das kann, wie voriges Jahr und im bisherigen Jahresverlauf gesehen,
zu dramatischen Abschwüngen und ebensolchen Aufschwüngen führen. Eine
stärkere Binnenkonjunktur könnte diese heftigen Schwankungen glätten.

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