Lausitzer Rundschau: Hoffnung auf glimpfliches Ende im Streit um Dorfkonsum

Wenn sich der Mensch nicht bewegt, dann eben das
Haus. Diesen Eindruck kann gewinnen, wer über die neueste Entwicklung
im Weskower Konsum-Streit nachdenkt. Mittels moderner Technik soll
das Gebäude mit dem aufgesetzten Wohngeschoss um zweieinhalb Meter
versetzt werden, damit der vorgeschriebene Mindestabstand zum
Nachbargrundstück wieder hergestellt ist. Ein 16 Jahre währender
Rechtsstreit könnte so doch noch halbwegs glimpflich enden. Ein
Rechtsstreit, in dem zumindest zwei Beteiligte unnachgiebig auf ihrem
Recht beharrt haben und sich keiner auch nur ein kleines Stück auf
den anderen zubewegt hat. Wird ein Dorfkonsum, dessen Dachgeschoss
einen halben Meter zu weit Richtung Nachbargrundstück ragt, nach so
langer Zeit, nach so viel Nervenkrieg und so hohen Gerichtskosten für
vermutlich ziemlich viel Geld versetzt, hätte das zwar Züge einer
Posse. Doch besser eine Posse als eine Tragödie. Die nämlich wäre
perfekt, wenn das Haus abgerissen würde und die Bewohner vorher mit
Gewalt evakuiert werden müssten. Der Streit in Weskow hat bereits
bundesweit Negativ-Schlagzeilen gemacht. Wie erst, wenn tatsächlich
der Abrissbagger vorfährt. Die wohl letzte Chance, an der Tragödie
vorbeizuschlittern, sollten alle Beteiligten nutzen. Doch in Weskow
ist schon viel passiert, was unglaublich schien.

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