Der Fußball lebt bekanntlich von Emotionen. Aber
die Reaktionen auf den ersten Auftritt der deutschen Elf bei der WM
in Südafrika waren schon mehr als außergewöhnlich. Nach dem Erfolg
gegen den Weltranglisten-20. Australien schien die deutsche Elf
bereits gefühlter Weltmeister. Nicht nur die Fans hierzulande,
sondern bemerkenswerterweise auch die internationale Presse
vermittelten den Eindruck, diese Deutschen würden nunmehr auf Jahre
hinaus unschlagbar sein. Auf ein derartiges Hochgefühl folgt in der
Regel die Ernüchterung – und es waren ausgerechnet zwei Helden der
Auftaktpartie, Podolski und Klose, die wesentliche Verantwortung für
die unglückliche 0:1-Schlappe gegen Serbien trugen. Ein zweifelhafter
Feldverweis, ein verschossener Elfmeter, und schon steht ein
vermeintlicher Turnierfavorit mit dem Rücken zur Wand. So schnell
kann“s gehen. Das ist eine Erfahrung, von der das Team von
Bundestrainer Joachim „Jogi“ Löw in der nun anstehenden K.o.-Phase
profitieren kann. Und die andere – wie die Argentinier oder
Niederländer – erst noch machen müssen. Denn dass eine Mannschaft
unangefochten durchs Turnier marschiert, ist angesichts der Breite in
der Weltspitze mehr als unwahrscheinlich. Irgendwann kommt für jedes
Team die Nervenprobe – das deutsche hat sie am Mittwochabend gegen
Ghana heil überstanden. Nun heißt es für Jogis Jungs eine alte
Kickerweisheit zu beherzigen: Immer nur aufs nächste Spiel schauen –
und abwarten, was am Ende dabei herauskommt.
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