Lausitzer Rundschau: Keine Stunde der Populisten Bertelsmann legt Politik-Studie vor

Der Populismus in Deutschland ist weniger
ausgeprägt, als es manche aufgeregte Debatte vermuten lässt. Er ist
vor allem meist nicht wahlentscheidend. Das ist das erfreuliche
Ergebnis einer repräsentativen Studie. Dabei geht es sowohl um
Rechts- als auch um Linkspopulismus. Trotzdem ist fast jeder dritte
Deutsche anfällig für populistische Vereinfachungen gegen „die da
oben“, gegen die EU. Das sollte Politikern zu denken geben. Wenn zum
Beispiel 80 Prozent der Befragten die EU-Erweiterung zu weit geht,
muss das ernst genommen werden. Gerade jetzt, wo sich am Beispiel
Polens und Ungarns zeigt, dass die fehlende Möglichkeit, Länder auch
wieder ausschließen zu können, die Union in Bedrängnis bringt. Dass
es gerade bildungs- und einkommensschwache Menschen sind, die
populistischen Sprüchen zugänglich sind, überrascht nicht. Wer sich
abgehängt fühlt, hat wenig persönlichen Grund, demokratische
Strukturen zu schätzen. Wenn sich solche Haltungen verfestigen, wird
es gefährlich. Noch sind manche von ihnen vielleicht zu erreichen.

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