Lausitzer Rundschau: Lieb und teuer Medizinische Extas gegen Bares

Unter Experten gibt es eine schöne Spruchweisheit:
Kein Mensch ist gesund, und wenn doch, ist er nur noch nicht
hinreichend untersucht. Die individuellen Gesundheitsleistungen,
abgekürzt Igel, scheinen wie gemacht zu sein, um diesen Spruch mit
Leben zu erfüllen. Dem Patienten wird vom Arzt ein Angebot
unterbreitet, das er selbst zu zahlen hat, aber trotzdem irgendwie
schlecht ablehnen kann. Denn wer will sich schon nachsagen lassen,
dass ihm die eigene Gesundheit nicht lieb und teuer wäre. Der
Mediziner wiederum verdient sich damit ein hübsches Zubrot. Dabei
sind viele dieser Leistungen ganz offenkundig fragwürdig. Vor diesem
Hintergrund kommt den Ärzten eine große Verantwortung zu. Und die
allermeisten werden dieser Verantwortung auch gerecht. Als
Vertrauenspersonen des Patienten entscheiden sie in erheblichem Maße
darüber, welche Extras angebracht sind und welche nicht. Freilich
gibt es kein Naturgesetz, dass sich der Patient blindlings darauf
verlassen muss. Im Zeitalter des Internets kann auch er sich besser
sachkundig machen. Das spart im Zweifel nicht nur Geld, sondern vor
allem unnötige Untersuchungen, die ihrerseits zu Komplikationen
führen können. Manchmal genügt dazu schon ein unverträgliches
Kontrastmittel beim Röntgen. Der Spruch vom niemals gesunden Menschen
hätte sich dann auf unheilvolle Weise bestätigt.

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