Lausitzer Rundschau: Merkel muss sich entscheiden Merkel mischt sich in Berliner Wahlkampf ein

Böses Foul im Berliner Wahlkampf. Wenige Tage vor
der Abstimmung am Sonntag hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel –
ganz nebenbei auch Parteichefin der wahlkämpfenden CDU – mit harter
Kritik am Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD)
abgearbeitet. Der, so Merkel, erkläre sich in der Flüchtlingspolitik
„gern für nicht zuständig und schiebt seine Verantwortung von sich“.
Was hat sich Merkel dabei gedacht? Früher galt in Deutschland, dass
die Bundsregierung zumindest versucht, überparteilich zu wirken. Ein
solches Interview, wie es Merkel jetzt Berliner Medien gegeben hat,
ist aber nichts anderes als Wahlkampf pur – und damit: schlechter
Stil. Was treibt die Kanzlerin? Sieht sie ihre Felle angesichts der
Verluste am rechten Rand davonschwimmen? Fürchtet sie einen weiteren
Rückschlag für ihre Christdemokraten? Mit solchen Holzhammer-Aktionen
wird sie das kaum verhindern. Merkel muss sich entscheiden: Bleibt
sie bei der Sachpolitik oder wird der Rest ihrer Regentschaft eine
Schlammschlacht im Stile ihrer Schwesterpartei aus Bayern?

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