Brandenburgs Lehrer gehen gern auf die Straße, um
mehr Entlastung und ein höheres Gehalt zu fordern. Und in der Regel
machen sie auch einen guten Job – was vom Potsdamer
Bildungsministerium schon oft genug durch nicht durchdachte Reformen,
durch schlechte Verwaltungsleistungen und Behördenchaos torpediert
wurde. Im Fall des Mathe-Abiturs allerdings sieht die Situation ein
wenig anders aus. Auch wenn der jeweilige Minister in der Regel immer
und grundsätzlich an allem schuld ist – in diesem Fall kann man den
Schwarzen Peter nicht einfach so nach Potsdam schieben. Wenn von 30
Prozent der Schulen niemand zu einer Fortbildung zu einem neuen
Rahmenlehrplan geschickt wird, ist das eine Schlamperei. Und wenn
Pflichtstoffe in manchen Kursen nicht unterrichtet werden, weil man
sich nicht richtig darüber informiert hat, ist das in erster Linie
ein Versagen des betreffenden Lehrers. Nein, wollte man
Bildungsminister Günter Baaske (SPD) wegen dieser Abiturpanne
wirklich kritisieren, dann allerhöchstens dafür, dass er nun nicht
mit aller Härte durchgreift. Eigentlich wären jetzt
Disziplinarverfahren fällig.
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