Lausitzer Rundschau: Nicht mehr als ein Silberstreif Was der RUNDSCHAU-Bahnhofstest zutage fördert

Zunächst mag es wie starker Tobak klingen: Die
Deutsche Bahn lässt Haltepunkte in der Lausitz verrotten! Doch der
Fahrgastverband „Pro Bahn“ legt eher den Finger in jene Wunde, die
selbst für manch Vielfahrer nicht sofort sichtbar wird. Denn wer aus
der Lausitz etwa nach Berlin pendelt – wenn kein
Schienenersatzverkehr ist -, der kommt an den Spreewaldbahnhöfen
Lübben und Lübbenau vorbei – Vorzeige-Haltepunkte für die Bahn, die
Städte und auch für das Land. Gemeinsam mit Cottbus bildet dieses Duo
aber nur den berühmten Silberstreif am Horizont. Was sich im
RUNDSCHAU-Bahnhofstest sonst noch offenbarte, ist zum Teil
erschütternd. Der Bahnhof von Calau – durch den Schienenersatzverkehr
nach Berlin verstärkt im Fokus – gleicht einer verfallenen Bruchbude.
Einheimische sagen beinahe sarkastisch: Wir sind froh, dass überhaupt
noch Züge hier halten. Wer aber Calau als Gast zuerst durch den
Bahnhof zu Gesicht bekommt, der möchte auf der Ferse kehrt machen.
Mag sein, dass die Deutsche Bahn nicht allein dafür verantwortlich
ist. Aber sie ist vielerorts Eigentümer und zeigt offenkundig keine
großen Anstrengungen, Städte und Land mit ins Boot sowie Geld in die
Hand zu nehmen, den miserablen Zustand zu beenden. Sie will Geld
verdienen, und das geht offenbar auch mit verrotteten Bahnhöfen.

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de