Lausitzer Rundschau: Offenbarungen der Bahn Zu den Einschränkungen auf der Strecke Berlin-Cottbus

Die Bahn kappt die einzig noch verbliebene direkte
Zugverbindung von Berlin nach Cottbus am frühen Abend und verkauft
das als witterungsbedingte Einschränkung in der
Fahrzeugverfügbarkeit. Das ist bei Licht betrachtet nicht nur eine
Unverschämtheit gegenüber den Bahnkunden. Es ist eine Offenbarung der
Deutschen Bahn: Sie hat den Regionalverkehr nicht im Griff. Und das,
obwohl allein Brandenburg jedes Jahr 200Millionen Euro aus
Steuergeldern dafür zahlt. Nicht zu vergessen jene zweistelligen
Millionen-Beträge, die von Brandenburg und Sachsen für den Kauf von
neuen Doppelstockwagen investiert wurden. Der Regionalverkehr ist
dadurch keineswegs besser geworden, wie Reisende in diesen Tagen
nicht nur bei der S-Bahn oder in Regionalexpress-Zügen erleben
müssen. Wie soll das auch gehen, wenn die Milliarden-Gewinne aus dem
Betrieb des Netzes und dem Regionalverkehr an die Konzernzentrale
abgeführt werden? Die kauft dafür dann alle möglichen
Unternehmensbeteiligungen in aller Welt. Sie rafft das Kapital für
einen möglichen Börsengang zusammen und vergisst dabei ihr ureigenes
Geschäft. Die Reisenden bekommen das zu spüren: mit schlechteren
Verbindungen, fragwürdigem Service und steigenden Preisen.

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