Hoyerswerda braucht dieses Mahnmal zum Gedenken an
die ausländerfeindlichen Übergriffe des Jahres 1991. Dieses offene
Tor, das 23Jahre nach den schändlichen Szenen eingeweiht
wird, ist längst überfällig. Denn dieses Zeichen ist das einzige in
Hoyerswerda, das auf diese Verbrechen hinweist. Es ist, wie es auf
dem Basaltstein steht: „Hoyerswerda vergisst nicht – wir erinnern.“
Die Erinnerung muss erhalten bleiben – und die Verantwortung.
Ausländer müssen sich – wie alle – geborgen fühlen können, müssen
sicher sein. Die Stadt trägt schwer mit dem Vorwurf aus Teilen der
Republik, nicht genug gegen rechts zu tun. Viele Hoyerswerdaer haben
die Diskussion um Schuld satt. Was kaum jemand weiß: Seit
20Jahren gibt es Projekte mit Schülern zu Demokratie und
Menschenwürde in der Stadt. Mehr als 20000Kinder und
Jugendliche haben sie erreicht. Trotzdem bleibt Hoyerswerda in den
Augen vieler eine braune Stadt. Warum? Weil außerhalb der
Stadtgrenzen fast niemand weiß, dass es viele Aufrechte gibt, die für
Demokratie und gegen rechte Gewalt einstehen. Schon deshalb braucht
es dieses Mahnmal. Es verurteilt nicht, es mahnt. Es mahnt, dass
solche Übergriffe weder in Hoyerswerda noch sonstwo jemals wieder
passieren dürfen.
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