Lausitzer Rundschau: Verlässliche Strukturen schaffen Zum Polnischunterricht in der Region

Schon seit Jahren ist Erfolg, Misserfolg und
Kontinuität von Polnischinitiativen an Kitas und Schulen in der
Region abhängig von der Kassenlage und vom Engagement Einzelner. Bei
guter wirtschaftlich-politischer Großwetterlage fließt Geld für
Arbeitsgemeinschaften, Sprachprojekte und Lernangebote. In schlechten
Zeiten geht dann plötzlich nichts mehr. Eine kontinuierliche und
nachhaltige Förderung, die auch politisch gewollt ist, sieht anders
aus. Keine Mutti schickt ihren Steppke zum Polnisch pauken, wenn
nicht klar ist, ob er im nächsten Schuljahr auch Lektion zwei lernen
kann. Dabei ist in der Verfassung des Landes Brandenburg das
besondere Verhältnis zu unserem Nachbarland Polen hervorgehoben.
Handelt es sich nicht bloß um blumige Polit-Prosa, dann muss Potsdam
endlich handeln. Gebraucht werden verlässliche bildungspolitische
Rahmenbedingungen dafür, dass sich Brandenburger und Polen in Zukunft
besser verständigen können. Dass nun die Deutsch-Polnische
Gesellschaft mit einem Positionspapier dem Polnischen eine Stimme
gibt, wird höchste Zeit. Zugegeben: Die Forderungen und Empfehlungen
an die Politik sind anspruchsvoll. Doch schließlich gibt es viele
Versäumnisse der vergangenen Jahre aufzuholen. Denn ob wir wollen
oder nicht, die Entwicklung grenzüberschreitender Prozesse wird
zunehmen. In allen Bereichen. Und wer sie mitgestalten will, sollte
darauf vorbereitet sein und ihre Sprache sprechen.

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