Das am Donnerstag vom Bundestag auf den Weg 
gebrachte Flüchtlingspaket ist ein erster, wichtiger Schritt. Mehr 
aber noch nicht. Jetzt gilt es, die Maßnahmen parlamentarisch rasch 
umzusetzen, damit sie wirken können. Auch im Bundesrat. Die Länder 
müssen außerdem sicherstellen, dass die umfangreichen Finanzhilfen 
des Bundes tatsächlich an die Kommunen fließen und nicht in den 
Landeshaushalten versickern. Die Erfahrung lehrt, dass beim Geld 
einige Bundesländer schnell extrem klebrige Finger bekommen. 
Zweifellos kann sich die Bundesregierung jetzt nicht zurücklehnen. 
Denn die Spannungen wachsen – in den Kommunen, aber auch in den 
Flüchtlingsheimen. Um so mehr, da der Strom der Menschen nicht 
abreißt. Die Zahlen, die die Regierung veröffentlich hat, sind ja nur
ein Bruchteil dessen, was tatsächlich an Flüchtlingen nach 
Deutschland strömt. In Wahrheit sind es mehr. Viele werden gar nicht 
registriert, weil sie inzwischen den Weg über die grüne Grenze 
nehmen. Das Gesetzespaket wird diesen Zustrom höchstens verlangsamen.
So wie der nahende Winter. Doch was kommt danach? Wenn die CSU in 
einem recht hat, dann darin, dass die Herkulesaufgabe noch lange 
nicht bewältigt ist. Was muss noch getan werden, damit die Menschen 
gar nicht erst aufbrechen? Da ist Europa insgesamt viel stärker 
gefordert. Wie soll die schnelle Integration der Flüchtlinge in den 
Schul- und Arbeitsalltag tatsächlich gelingen, wie die weitere 
Unterbringung? Beschlagnahmungen von Wohnungen sorgen nur für mehr 
Unfrieden. Und was ist mit denen, die mit Regeln und Werten ihres 
Gastlandes ein Problem haben? Die Lage verlangt nach weiteren 
konkreten Vorgaben und Plänen über das Asylpaket hinaus. Und zwar 
dringend.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de