Das wären mal eben eine paar Milliarden Euro, die
Wolfgang Schäuble locker machen müsste, wenn sich Wirtschaftsminister
Sigmar Gabriel mit seinem Vorschlag durchsetzte. 5000 Euro Kaufprämie
für E-Autos, das ist ein hübsches Sümmchen. Schäuble schwimmt zwar im
Geld, doch für diese teure Subvention wird der Finanzminister nicht
zu haben sein. Es gibt derzeit Wichtigeres. Gabriels Idee ist so
etwas wie ein Offenbarungseid. Ihr Ziel, bis 2020 eine Million
Elektrofahrzeuge auf deutsche Straßen zu bringen, wird die Regierung
nie und nimmer erreichen. Da wirkt die Kaufprämie wie die letzte
Patrone im Revolver. Anreize zu setzen, ist richtig, mit Geld um sich
zu schmeißen, aber nicht. Schon jetzt gibt es Steuervergünstigungen,
schon jetzt haben E-Auto-Fahrer Privilegien, wenn die Kommunen
mitspielen – kostenfreies Parken, Mitnutzung der Busspuren. Das ist
alles gut und war auch überfällig. Doch die Begeisterung für die
Technologie hält sich weiter in Grenzen. Da würden vermutlich auch
5000 Euro nichts ändern. Und Nutzer anderer umweltschonender
Verkehrsträger würden mit Recht fragen, warum sie nicht auch so stark
gefördert werden. Fürs gleiche Geld bekommt man zehn Fahrräder. Dass
die E-Autos nur miserabel nachgefragt werden, hat schlichtweg
praktische Gründe: Die Vielfalt bei den Modellen ist bescheiden, das
Netz der Ladestationen ist zwar größer geworden, aber noch nicht groß
genug. Vor allem aber verursacht die vergleichsweise geringe
Reichweite der Fahrzeuge vielen Fahrern Bauchschmerzen. Womit die
Industrie ins Spiel kommt. Es ist eigentlich zuerst ihre Aufgabe, die
Technologie endlich mit mehr Nachdruck voranzutreiben – wenn sie es
ernst meint mit alternativen Verkehrsträgern und dem Klimaschutz. Das
scheint aber nicht ausreichend der Fall zu sein.
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