Gegenüber dem Vorjahr waren Wohnimmobilien im zweiten
Halbjahr 2017 um bis zu 12,2 Prozent teurer. Das ergab die aktuelle
Studie der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG in
Zusammenarbeit mit dem Hamburger Forschungsinstitut F+B (Forschung
und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH).
„Hohe Nachfrage trifft auf knappes Angebot, das lässt die Preise
weiter steigen“, fasst Jens Grelle, Vorstandsvorsitzender der LBS,
das Studienergebnis zusammen. Neben den niedrigen Zinsen sieht er als
weitere Kaufmotive den Wunsch nach Unabhängigkeit von der
Mietpreis-Entwicklung sowie die Möglichkeit, die eigenen vier Wände
nach seinen Vorstellungen gestalten zu können und damit gleichzeitig
für das Alter vorzusorgen.
Aktuelle Entwicklung – Durchschnittswerte Neubau
Die höchsten Preissteigerungen auf 2.596 Euro pro Quadratmeter
weisen neue Häuser in Umland mit 12,2 Prozent aus. Aber auch in der
Hansestadt zogen für diese Wohnform im Vergleich zum Vorjahr die
Preise um 9,9 Prozent an und liegen jetzt bei 3.926 Euro pro
Quadratmeter.
Die Neubaupreise in Hamburg für Wohnungen stiegen um 2,5 Prozent
(5.097 Euro/m²). Im Umland verteuerten sich neue Eigentumswohnungen
im Schnitt um 8,7 Prozent auf 3.176 Euro pro m²-Wohnfläche.
Aktuelle Entwicklung – Durchschnittswerte Bestand
Für bestehende Häuser in Hamburg sind aktuell 3.868 Euro pro
Quadrat-meter zu zahlen (plus 9,3 Prozent). Unterhalb von 2.500 Euro
pro m²- Wohnfläche ist ein Kauf in der Stadt nicht mehr möglich. Im
Umland bewegen sich die Preise in einer Spanne zwischen 1.480 Euro
(Lauenburg) und 3.307 Euro (Rellingen). Sie stiegen im Mittel um 8,9
Prozent auf 2.237 Euro pro Quadratmeter an.
Bestandswohnungen in Hamburg kosten 4.304 Euro pro Quadratmeter
(plus 8,5 Prozent). Im Umland stieg der Durchschnittswert auf 2.105
Euro (plus 6,7 Prozent) und erreicht damit das Niveau der günstigsten
Angebote in der Stadt. Am teuersten sind bestehende Wohnungen im
schleswig-holsteinischen Umland mit über 2.700 Euro pro Quadratmeter
in Tornesch, Ahrensburg und seinem Umland, Wedel sowie Norderstedt.
Städtische Wohnform im Umland nimmt zu
Im Umland von Hamburg wurden zum ersten Mal mehr Neubau-Angebote
für Eigentumswohnungen (646) als Eigenheime (380) im
Untersuchungszeitraum registriert.
„Diese eher städtische Wohnform scheint vermehrt in den größeren
Orten im Umland wie beispielsweise Norderstedt, Ahrensburg oder auch
Uetersen angeboten zu werden“, erklärt Jens Grelle. Einen Grund für
diese Entwicklung sieht der LBS-Chef im sogenannten Überlaufeffekt.
Ein Käufer könne im Umland deutlich mehr Wohnfläche für sein Geld
erhalten.
Kaufen zum Mietniveau noch möglich?
Grelle dazu: „Jeder zahlt in seinem Leben den Betrag für eine
Immobilie, entweder für sein Eigentum oder an seinen Vermieter.“
Der LBS-Chef erläutert, dass mit einer Kaltmiete von 800 Euro bei
einem Zinssatz von 1,64 Prozent plus 3 Prozent Tilgung rund 206.000
Euro finanziert werden können. Bringt der Käufer zusätzlich die
empfohlenen 20 Prozent Eigenkapital ein, kann er eine
Eigentumswohnung (80 m²-Wohnfläche) für rund 248.000 Euro erwerben.
In Hamburg wurden in 22 Stadtteilen Bestandswohnungen bis zu diesem
maximalen Kaufpreis angeboten. Je nach Lage sind sie mit öffentlichen
Verkehrsmitteln vom Hamburger Hauptbahnhof aus zwischen 16 und 60
Minuten erreichbar. Zu diesen Regionen zählen z. B. im Süden der
Stadt Neugraben-Fischbek und Wilstorf, Richtung Norden Duvenstedt, im
Westen Schnelsen und Eidelstedt sowie im Osten Rahlstedt, Tonndorf,
Jenfeld oder Billstedt. Neue Wohnungen waren für diesen Kaufpreis
innerhalb Hamburgs nur wenige in Ochsenwerder am Markt.
Im Umland ist ein Kauf von Bestandswohnungen zu vergleichbaren
Preisen noch in allen Lagen möglich. Neubauten sind z. B. in
Uetersen, Kaltenkirchen oder Henstedt-Ulzburg unterhalb von 248.000
Euro finanzierbar.
Bestehende Häuser mit 120 m²-Wohnfläche sind im Hamburger
Stadtgebiet auf Mietkostenniveau u. a. in den Stadtteilen
Wilhelmsburg, Lohbrügge oder Langenhorn am Markt. In fünf Stadtteilen
sind auch neue Häuser zu diesem Preis erwerbbar.
(Berechnungsgrundlage: monatliche Kaltmiete von 1.200 Euro).
Ausblick
Der Wohnort Hamburg bleibt für Grelle unverändert attraktiv. Der
LBS-Chef dazu: „Die Kombination aus niedrigen Zinsen und positiver
Einkommensentwicklung wird die Preise auch künftig weiter steigen
lassen. Allenfalls lässt die Dynamik etwas nach.“ Er rät
Interessenten, jetzt zu prüfen, wie und wo sich ihre Wohnträume
verwirklichen lassen. Das Risiko eines steigenden Zinsniveaus sollte
mit einer Finanzierung möglichst über die gesamte Laufzeit
ausgeschlossen werden.
Für den LBS-Immobilienmarktatlas 2018 wurden im zweiten Halbjahr
2017 rund 14.350 öffentlich zugängliche Immobilienangebote in Hamburg
und im Umland ausgewertet, davon 12.073 Angebote für Ein- und
Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen aus dem Bestand. Die
Studie gibt es als kostenlosen Download unter www.lbs.de
(Unternehmen/LBS Schleswig-Holstein-Hamburg).
Pressekontakt:
Holger Schramm
Pressesprecher
LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG
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