Die Lebenserwartung in Deutschland ist erneut
angestiegen: Sie beträgt nach der auf die aktuellen
Sterblichkeitsverhältnisse bezogenen Periodensterbetafel 2009/2011
für neugeborene Jungen 77 Jahre und 9 Monate und für neugeborene
Mädchen 82 Jahre und 9 Monate. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) weiter mitteilt, erhöhte sich im Vergleich zur vorherigen
Sterbetafel 2008/2010 die Lebenserwartung für neugeborene Jungen um 3
Monate und für Mädchen um 2 Monate.
Auch für ältere Menschen hat die Lebenserwartung weiter
zugenommen. Nach der Sterbetafel 2009/2011 beläuft sich zum Beispiel
die noch verbleibende Lebenserwartung – die sogenannte fernere
Lebenserwartung – von 65-jährigen Männern auf weitere 17 Jahre und 6
Monate. 65-jährige Frauen können statistisch gesehen damit rechnen,
noch weitere 20 Jahre und 8 Monate zu leben. Im Vergleich zur
vorherigen Sterbetafel 2008/2010 hat damit die fernere
Lebenserwartung bei den 65-jährigen Frauen um 2 Monate und bei den
Männern um 1 Monat zugenommen.
Aus der Sterbetafel 2009/2011 lässt sich darüber hinaus ablesen,
dass nach den aktuellen Sterblichkeitsverhältnissen statistisch
gesehen jeder zweite Mann in Deutschland wenigstens 80 Jahre alt
werden und jede zweite Frau sogar ihren 85. Geburtstag erleben kann.
Wenn sich die Entwicklung der Lebenserwartung zukünftig so fortsetzt
wie in der Vergangenheit, ist damit zu rechnen, dass die
Lebenserwartung für beide Geschlechter weiter beträchtlich ansteigen
wird.
Methodische Hinweise
Die aktuellen Periodensterbetafeln der amtlichen Statistik
basieren auf den Daten über die Gestorbenen und die
Durchschnittsbevölkerung der letzten drei Jahre. Es handelt sich
hierbei also um eine Momentaufnahme der Sterblichkeitsverhältnisse
der gesamten Bevölkerung für diesen Zeitraum. Die fernere
Lebenserwartung gibt daher an, wie viele weitere Lebensjahre Menschen
eines bestimmten Alters nach den in der aktuellen Berichtsperiode –
zum Beispiel 2009/2011 – geltenden Sterblichkeitsverhältnissen im
Durchschnitt noch leben könnten. Eine Abschätzung der Entwicklung der
Lebenserwartung in der Zukunft ist also, anders als bei sogenannten
Generationensterbetafeln, nicht eingeschlossen. Zu
Generationensterbetafeln hat das Statistische Bundesamt
Modellrechnungen zur Lebenserwartung nach Geburtsjahrgängen
veröffentlicht. Diese Modellrechnungen enthalten
Generationensterbetafeln für die Geburtsjahrgänge von 1896 bis 2009.
Eine Generationensterbetafel beschreibt die Lebenserwartung der
Angehörigen eines Geburtsjahrgangs. Hierzu werden die Sterbefälle
eines Geburtsjahrgangs über die gesamte Lebenszeit hinweg betrachtet.
Generationensterbetafeln sind als reine Modellrechnungen anzusehen,
weil Schätzungen zur Entwicklung der Sterblichkeit der
Geburtsjahrgänge notwendig sind, deren Angehörige noch leben. Je
jünger dabei der betrachtete Jahrgang ist, desto unsicherer werden
diese Schätzungen. Bei älteren Geburtsjahrgängen müssen zudem
Datenlücken, Gebietsveränderungen und Wanderungsbewegungen
berücksichtigt werden, die in Deutschland insbesondere durch die
beiden Weltkriege verursacht wurden. Wenn sich der in der
Vergangenheit beobachtete Trend bei der Sterblichkeit in der Zukunft
ungebrochen fortsetzt, kann nach den Ergebnissen der
Generationensterbetafel (Trendvariante 2) ein 2009 geborener Junge
statistisch mit einer Lebenserwartung von 86 Jahren und 5 Monaten
rechnen. Bei einem Mädchen sind es sogar 90 Jahre und 8 Monate.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) sowie
weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im Internetangebot
des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/presseaktuell zu
finden.
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