„Leerverkäufer schützen Anleger“ / Carson Block von Muddy Waters verteidigt sein Vorgehen gegen den Aktienkurs von Ströer

„Ströer ist im Innern sehr viel weniger gesund als
in der Außendarstellung“, sagt Carson Block, Chef des Finanzinvestors
Muddy Waters, im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin BILANZ, das an
diesem Freitag der Tageszeitung DIE WELT beiliegt und auch am Kiosk
zu kaufen ist.

Blocks Fonds hatte im April in einer kritischen Analyse wichtige
Finanzkennzahlen des Außenwerbers Ströer (Börsenwert rund 2,7
Milliarden Euro) angezweifelt sowie intransparente Insidergeschäfte
des Managements moniert und so den Aktienkurs um ein Drittel
abstürzen lassen. Muddy Waters verdiente am Kurssturz durch so
genannte Leerverkäufe: Erst hatte man sich bei institutionellen
Anlegern gegen geringe Gebühr Ströer-Aktien geliehen und zum hohen
Kurs verkauft. Nach dem Absturz kaufte Block dann die Aktien billig
ein, erstattete sie zurück und verdiente an der Differenz. Kritik an
dem Geschäftsmodell weist Block zurück: „Es sind doch nicht wir, die
die Probleme schaffen – das macht das Management“, erklärt er in
BILANZ, „wir signalisieren den Vorständen: Es brechen neue Zeiten an,
ihr müsst eure Geschäfte transparenter machen – das ist gut für
Investoren in Deutschland.“ Und alle, die mit Ströer-Aktien Geld
verloren haben, beschwichtigt er: „Indem wir Probleme aufdecken,
schützen wir Investoren davor, noch mehr Geld zu verlieren.“

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Redaktion BILANZ
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