Leiharbeitnehmer und befristet Beschäftigte sind häufiger von
psychischen Erkrankungen wie Burn-Out oder Depressionen betroffen als regulär
Beschäftigte. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine
Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, die der Düsseldorfer „Rheinischen
Post“ (Mittwoch) vorliegt. „Personen in atypischen Beschäftigungsformen weisen
einen schlechteren psychischen Gesundheitszustand auf als Normalbeschäftigte“,
heißt es in der Antwort des Arbeitsministeriums. „Längsschnittstudien verweisen
darauf, dass es sich um kausale Zusammenhänge handeln könnte“, so das
Ministerium. Vor allem Leiharbeitnehmer seien „häufiger von Beeinträchtigungen
der allgemeinen Gesundheit, von ,Burnout´ sowie Depressionen betroffen als
Normalbeschäftigte“, heißt es in der Antwort. Auch befristet Beschäftigte wiesen
eine geringere Arbeits- und Lebenszufriedenheit als unbefristet Beschäftigte
auf. „Unsicherheit, Dumpinglöhne und viel Stress: Prekäre Beschäftigung macht
krank, vor allem Leiharbeit drückt vielen auf die Seele“, sagte
Linken-Politikerin Jutta Krellmann. Die beste Medizin dagegen seien gute
Arbeitsbedingungen, Tariflöhne und unbefristete Arbeit für alle. Jeder fünfte
Beschäftigte in Deutschland oder fast acht Millionen arbeiten heute in einer so
genannten atypischen Beschäftigungsform. Dazu gehören fast eine Million
Leiharbeitnehmer, 4,5 Millionen Teilzeitbeschäftigte und 2,5 Millionen befristet
Beschäftigte. Das Ministerium beruft sich in seiner Antwort auf mehrere
wissenschaftliche Studien, denen Langzeitbefragungen des Sozio-oekonomischen
Panels (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zugrunde
liegen.
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