Als inhaltlich und konzeptionell überzeugenden
Gegenentwurf zu einer ideologiebasierten Bildungspolitik, die in
erster Linie auf Strukturveränderungen setze, hat der Vorsitzende des
Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, das heute von
drei Kultusministern der Union vorgelegte Grundsatzpapier zur
Weiterentwicklung eines differenzierten Schulsystems bewertet.
„Chancengerechtigkeit erreicht man im Bildungswesen am besten
durch individuelle Förderung jedes Einzelnen auf der einen Seite und
das klare Bekenntnis zu Qualität und Leistung auf der anderen Seite!
Hinter jedem Bildungszertifikat muss auch die entsprechende
Befähigung stehen“, betonte Meidinger.
Der Verbandsvorsitzende prognostizierte, dass die Hoffnungen,
Idealvorstellungen und Illusionen, die einige Parteien in der
Bildungspolitik an die Einführung von Gemeinschafts- und
Gesamtschulen knüpften, bald von der empirischen Realität eingeholt
und widerlegt werden würden. Meidinger unterstützte nachdrücklich die
in dem Thesenpapier der Minister aus Baden-Württemberg, Bayern und
Sachsen erhobene Forderung, die für Bildung bereitstehenden Mittel
ausschließlich in Qualitätsverbesserungen und nicht in zweifelhafte
Strukturreformen zu stecken. Er bekräftigte: „Jede zudem meist
politisch und nicht sachlich begründete schulische Strukturreform der
letzten Jahre und Jahrzehnte hat mehr Schaden als Nutzen angerichtet.
Eltern, Lehrer und Schüler haben die Nase voll von ständigen
Umbaumaßnahmen und Reformen, die zudem von Bundesland zu Bundesland
und von Regierungsbildung zu Regierungsbildung permanent differieren.
Wir brauchen mehr Kontinuität und Verlässlichkeit in der
Bildungspolitik, aber auch mehr Konzentration bei den
Bildungsinvestitionen auf das Wesentliche: die Verbesserung der
Unterrichtsqualität und die individuelle Förderung jedes Einzelnen!“
Zu diesem Zweck wiederholte Meidinger seine Forderung nach einem
zehnjährigen Strukturreform-Moratorium in der Bildungspolitik.
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