Nach der für Schwarz-Gelb im dritten Wahlgang doch
noch erfolgreichen Präsidentschaftswahl bleibt für den Fraktionsvize
der Linkspartei im Bundestag, Dietmar Bartsch, „das Gefühl bei uns,
dass mehr möglich gewesen wäre“. Im Gespräch mit der „Leipziger
Volkszeitung“ (Freitag-Ausgabe) meinte Bartsch: Auch die Linke müsse
sich natürlich fragen lassen, angesichts der Wahl von Christian Wulff
zum Staatsoberhaupt, ob für Linke, SPD und Grüne „mehr möglich
gewesen wäre“.
Nach dem katastrophalen Start der Bundesregierung, nach der gut
funktionierenden Arbeit von Rot-Rot in Brandenburg und nach dem
Wahlergebnis von Nordrhein-Westfalen „hat es eine gewisse
rot-rot-grüne Euphorie gegeben“, sagte Bartsch. Das Ereignis
Präsidentschaftswahl „hat bei allen zu einem deutlichen Realismus mit
Blick auf Rot-Rot-Grün geführt. Auch bei unseren Euphorikern. Das ist
gut so.“ Die nächste Bundestagswahl sei erst 2013. „Wir brauchen für
Rot-Rot-Grün vor allem die politische Substanz in den Ländern und
Kommunen, so dass das natürlich wächst. Dafür sollten wir jetzt die
Zeit nutzen“, meinte Bartsch.
Die Sozialdemokraten hätten ein paar Mauern abgebaut, „aber es
wird nicht so sein, dass die SPD erst die Kriegskredite von 1914
zurückzahlt und wir erst dann miteinander reden“. Eine solche Annahme
sei „absurd“, sagte Bartsch.
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