In Kreisen der Union und bei der Opposition sorgt,
nach einem Bericht der „Leipziger Volkszeitung“ (Freitag-Ausgabe),
die Versetzung des ehemaligen Sprechers von Angela Merkels
Bundesregierung und Staatssekretärs, Ulrich Wilhelm, in den
einsteiligen Ruhestand für Unruhe. Die Vorsitzende der Linkspartei,
Gesine Lötzsch, sagte: „Die Stimme der Kanzlerin – Ulrich Wilhelm –
quittiert freiwillig den Job und bekommt den goldenen Handschlag“, so
Gesine Lötzsch. „Zur Überbrückung bis zum nächsten Amt als Intendant
gibt es famoses Ruhestandsgeld. Kündigt ein normaler Arbeitnehmer
wird ihm das Arbeitslosengeld für drei Monate gestrichen.“ Auf den
ersten Blick scheint die Welt manchmal wirklich ungerecht.
Wilhelm wechselt zum Januar 2011 auf den Posten des Intendanten
des Bayerischen Rundfunks. Bis dahin ist er als politischer Beamter
auf Antrag der Bundeskanzlerin in den einstweiligen Ruhestand
versetzt.
Mit vermutlich rund 280 000 Euro Jahressalär (angelehnt an die
entsprechende Regelung beim Norddeutschen Rundfunk) steigt Ulrich
Wilhelm am Januar 2011 als neuer Intendant des Bayerischen Rundfunks
in die Gehaltsklasse seiner ehemaligen Chefin, Bundeskanzlerin Angela
Merkel, auf. Seine zwischenzeitliche Versetzung in den vorläufigen
Ruhestand sichert Wilhelm für die Zeit bis zum Wechsel auf den
Intendantenposten die staatliche Spaziergangspauschale – drei Monate
davon in voller Gehaltshöhe. „Ein Skandal: Der ehemalige
Regierungssprecher geht auf Staatskosten spazieren, weil Angie ihn
aus Versorgungsgründen entlassen hat“, empörte sich ein nicht
unmaßgeblicher CDU-Funktionär hinter vorgehaltener Hand gegenüber der
Zeitung. Von fehlendem Vertrauen zur Vorgesetzten, normalerweise der
Grund für die goldene Spaziergangsregel, könne ja wohl im Verhältnis
von Merkel zu Wilhelm nicht die Rede sein.
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