Der Deutsche Richterbund beklagt das Fehlen von
rund 2000 Stellen bei Staatsanwaltschaften und Gerichten. Deshalb
stoße die Staatsanwaltschaft gerade auch bei der personalintensiven
Aufarbeitung von Fällen mit dem Thema Kinderpornografie „ganz schnell
an ihre Grenzen“, bedauert Stefan Caspari, Strafrechtsexperte des
Deutschen Richterbundes, in einem Gespräch mit der Leipziger
Volkszeitung“ (Dienstag-Ausgabe). Auch wenn vieles längst über
spezielle Computerprogramme kontrolliert werden könne, müsse doch in
jedem Fall noch immer persönlich nachkontrolliert werden. „Das ist
aber, angesichts des großen Personalmangels, kaum möglich. Die
Staatsanwaltschaft kann allenfalls an der Spitze des Eisbergs, bei
besonders schwerwiegenden Fällen, an der Oberfläche kratzen“,
kritisiert Caspari. „Der Justiz fehlen rund 2000 Stellen bei den
Staatsanwaltschaften und den Gerichten, um die anliegenden Fälle
sachgerecht erledigen zu können.“ Bei der technischen Ausstattung sei
einiges besser geworden. Aber es bleibe beim entscheidenden
Flaschenhals: auch die beste Ausstattung nütze nichts, wenn die
Erkenntnisergebnisse nicht von Staatsanwälten in Anklagen gefasst
würden und von den Gerichten nicht verhandelt werden könnten.
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