Das Rote Kreuz beklagt Völkerrechtsverstöße im
momentanen Gaza-Konflikt sowohl auf israelischer Seite als auch bei
der Hamas. Rudolf Seiters, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes,
sagte der Märkischen Allgemeinen Zeitung (Donnerstag-Ausgabe) in
einem Interview: „Es ist sicher so, dass auf beiden Seiten
Verletzungen des humanitären Völkerrechts erkennbar sind. Die
Verhältnismäßigkeit der Mittel ist nicht in jedem Falle gewahrt.“
Seiters, dessen DRK in engster Partnerschaft mit dem
Palästinensischen Roten Halbmond verbunden ist, wies darauf hin, dass
die humanitäre Situation in Gaza „grauenhaft“ sei. Er bedauerte, dass
die bisherigen Versuche der Vereinten Nationen, friedensstiftend
einzugreifen, „eher leise und ungehört“ blieben. Dabei müssten sich
beide Seiten an die Grundsätze des Völkerrechts und der
Menschenrechte halten. Dazu gehöre zwar einerseits das Recht zur
Selbstverteidigung, aber „es gibt auch den Grundsatz der
Verhältnismäßigkeit der Mittel und es besteht die Verpflichtung,
zwischen Zivilpersonen und militärischen Objekten zu unterscheiden“.
Um im Gazastreifen konkret benötigte humanitäre Überlebenshilfe zu
leisten sei eine sofortige Waffenruhe unverzichtbar. Seiters verwies
darauf, dass im Gazastreifen die Hilfsvorräte zu Ende gingen.
„Gebraucht werden vor allem Medikamente, Schmerzmittel und
Verbandsmaterial“. Deshalb appellierte Seiters auch an die
Bundesbürger, die Hilfsarbeit mit Spenden zu unterstützen. „Der Rote
Halbmond ist dringend auf Unterstützung angewiesen.“ Die Hilferufe,
die auch das DRK aus Gaza erreichten, „sagen, dass Vorräte sich zu
Ende neigen“.
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