Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner
hat vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um Meinungsäußerungen
des Bundespräsidenten zu parteipolitischen Fragen an das
grundsätzliche Gebot zur Zurückhaltung für das Staatsoberhaupt
erinnert. „Dass sich der Herr Bundespräsident auch bei schwierigen
Themen meistens sehr entschieden und klar äußert und dass dies nicht
immer allen gefällt, macht seine Stärke und Popularität aus“, sagte
Stegner gegenüber der Montag-Ausgabe der Märkischen Allgemeinen
Zeitung (Potsdam). Konkret mit Blick auf Gaucks Zweifel am
Demokratieverständnis der Linkspartei im Zusammenhang mit der
möglichen rot-rot-grünen Koalition in Thüringen sagte Stegner aber
einschränkend: „In strittigen Fragen der aktuellen Parteipolitik ist
allerdings Zurückhaltung klug und geboten, zumal die Amtsautorität
des Staatsoberhauptes auf seiner besonderen Überparteilichkeit
beruht.“ Der Kandidat der Linkspartei für das Ministerpräsidentenamt
in Thüringen, Bodo Ramelow, meinte gegen derselben Zeitung: „Den
Bundespräsidenten kommentiere ich nicht! Als bekennenden Christen
irritiert mich aber, dass der studierte Pastor und evangelische
Seelsorger vor einem Altar und brennenden Kerzen offensichtlich mich
als Mitchristen ignoriert oder gar negiert!“ Ihn „befremde“ der Ort
vor dem Altar, der für das ARD-Interview als Interviewkulisse gedient
hat. Die Aufzeichnung des umstrittenen Gauck-Interviews mit der ARD
fand in der Berliner Gethsemane-Kirche im Stadtteil Prenzlauer Berg.
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