Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Armstrong

Am Ende half Lance Armstrong nur noch die
Flucht nach vorn. Wegen der erdrückenden Beweislast hat der ehemalige
Radprofi zugegeben, dass er jahrelang leistungssteigernde Mittel
genommen hat. Jetzt setzte er mit einem offenbar bestens
vorbereiteten Fernsehauftritt auf den Mitleidseffekt, er, der dem
Krebstod vor Jahren von der Schippe gesprungen war. Seine sportlichen
Erfolge – unter anderem sieben Tour-de-France-Siege – verkommen damit
zur Farce. Andererseits ist wohl keiner seiner damaligen Konkurrenten
sauber gewesen. Somit herrschte also Chancengleichheit. Es war kein
Wettkampf der Sportler, sondern einer der Pharmazeuten. Was aber noch
mehr zu denken gibt, ist die Tatsache, wie leicht er mit seinem
Lügengeflecht durchkam. Er wusste offenbar höchste
Radsport-Funktionäre hinter sich. Und immer noch sind einige von
diesen in Amt und Unwürden. Solange das der Fall ist, bleibt der
Radsport unglaubwürdig.

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