Wenn Mubaraks Regime fällt, verändert sich
die Lage im Nahen Osten fundamental. Der jüdische Staat wird dann
vermutlich keinen wohl gesonnenen Nachbarn mehr an seiner Grenze
haben. Groß ist auch die Unruhe in Washington und anderen
Hauptstädten. Es klingt grotesk, wenn nach beinahe bedingungsloser
Tolerierung eines Regimes plötzlich mehr Demokratie gefordert wird.
Bei Ägypten handelt es sich um ein muslimisches Land, das anders
tickt als westliche Staaten. Das sollte man aus Afghanistan gelernt
haben. Veränderungen sind nur im Rahmen des bestehenden Kulturkreises
möglich und lassen sich nicht von außen oktroyieren. Ein Aufstand der
Hungernden kann ebenso wenig ausgeschlossen werden wie ein
islamistischer Umsturz. Der seit 1981 herrschende Mubarak hat mit
seinem erstarrten System selbst die Lunte dafür gelegt.
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