Im Wissenschaftsbetrieb ist etwas aus dem
Ruder gelaufen. Das Erlangen des Doktor-Status hat offenbar das Ziel,
ein Thema wissenschaftlich zu meistern, als Motivation längst
überholt – weil der Titel berufliche Türen öffnet. Jedoch droht ihm
eine schleichende Abwertung – und damit der Verlust des Status, den
er verkörpert. Auch im Interesse der jährlich 25 000 Jung-Doktoren
müssen die Hochschulen schnell handeln. Einige Unis machen es bereits
vor: Doktorarbeiten sollen in elektronischer Form abgegeben und
externe Gutachter herangezogen werden. Am wichtigsten dürfte jedoch
das Vorbild der Universitätslehrer sein. Wer Arbeiten unter seinem
Namen veröffentlicht, die weitgehend die eigenen Mitarbeiter erstellt
haben, muss sich über deren laxen Umgang mit Quellen nicht wundern.
Und die enttarnten Abschreiber wie Koch-Mehrin? Die sollten demütig
den Kopf senken statt zu lamentieren. Und mal über den Begriff
„Würde“ nachdenken.
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