Die 14 Autoren, die sich in diesem Jahr um
den Bachmann-Preis bewarben, haben ebenfalls auf selbstgemachte
Skandale verzichtet. Niemand stopfte sich vor laufender Kamera sein
Manuskript in den Mund oder ritzte sich die Stirn blutig, wie 1983
Rainald Götz. Beachtenswert ist nach diesen „Tagen der
deutschsprachigen Literatur“, wie der Klagenfurter Literaturmarkt
offiziell heißt, statt dessen: Es ging weniger um mediale
Zurschaustellung, als um bemerkenswerte, bislang unveröffentlichte
Texte. Zwar hat mit Peter Wawerzinek nicht nur ein zu wenig
beachteter Autor, sondern auch ein Altmeister der schrägen
Literatur-Performance das Rennen gemacht. Aber entscheidend waren die
Brisanz und die emotionale Tiefe seines Lebensberichtes. Wawerzinek
ist längst über seine Rolle als Prenzlauer-Berg-Unikum
hinausgewachsen. Schön, dass das bemerkt wurde.
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