Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum G20-Gipfel

Außer Spesen wenig gewesen. Freundlich im
Ton haben die Gipfelteilnehmer erst der G8 und dann der G20 einander
eine Menge unvereinbare Positionen vorgetragen. Kritiker haben
errechnet, dass man mit dem Geld, das der Gipfel kostete, 50
Millionen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser verschaffen könnte.
Oder sich 11 000 Porsche 911 kaufen lassen. Wobei dieser Aufwand
Randale nicht verhindern konnte. Sind solche Gipfel schlicht unnütz?
Nein, gerade als G20 nicht. Hier sind wichtige Staaten wie China,
Brasilien oder Indien beteiligt. Hier lernt man sich besser kennen
und verstehen, hier können bilaterale Probleme geräuschlos entschärft
werden. Allerdings muss die Runde nun im November zeigen, dass sie
auch Nägel mit Köpfen machen kann. Und den Finanzmärkten rund um den
Globus Regeln auferlegt, die schnell greifen. Klappt das nicht,
sitzen bei einem der nächsten Gipfel einige Insolvenzverwalter mit am
Tisch.

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