Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur verstärkten Kontoabfrage durch Ämter und Behörden:

Der Staat durchaus das Recht sich zu
wehren, wenn er betrogen wird. Aber der Preis ist hoch. Zu hoch. Denn
indem Finanz- und Sozialämter sich einen Überblick verschaffen, wer
wo Bankkonten und Wertpapierdepots unterhält beziehungsweise
Bausparverträge abgeschlossen hat, greifen sie tief in die
Privatsphäre der Bürger ein. Insofern hat Bundesdatenschützer Schaar
Recht, wenn er klarere Kriterien für Abfragen fordert: ein vager
Verdacht ist zu wenig. Außerdem gehen dem Staat auf diese Weise oft
nur kleine Fische ins Netz. Die großen tummeln sich woanders – in
ausländischen Gewässern. Überhaupt ist die gegenwärtige Praxis ein
weiterer Schritt auf dem Weg zum gläsernen Bürger. Wobei die
gigantischen Datenmengen im Besitz von Privatunternehmen wie Payback
und Facebook das Problem noch verschärfen.

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