Die Wahrheit dürfte wie meistens irgendwo
in der Mitte liegen. Angesichts eines noch immer etwa dreimal höheren
Durchschnittslohns in Deutschland als in Polen wird die bessere
Bezahlung für viele der entscheidende Antrieb sein. Und von Polen aus
nach Deutschland zu pendeln ist eben doch leichter als nach
Großbritannien. Die Voraussage des Chefs des Frankfurter
Arbeitsamtes, der eine Verdreifachung des Ausländeranteils am
Ostbrandenburger Arbeitsmarkt von derzeit verschwindenden 0,4 auf 1,2
Prozent erwartet, scheint deshalb recht realistisch zu sein.
Entscheidend ist jedoch etwas anderes: Die Wirtschaft lebt nun einmal
von Entwicklungsimpulsen, durch die der zu verteilende Kuchen größer
wird als bisher. Und ein solcher Impuls ist die Öffnung des
Arbeitsmarktes allemal. Das Problem dabei ist, dass hierzulande viele
noch immer nicht daran glauben, dass der Kuchen auch in
Ostbrandenburg wirklich größer werden kann, sondern dass man
befürchtet, dass nur die Konkurrenz um die Stücke vom immer gleichen
Kuchen größer wird.
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